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Bindungsangst: Die Furcht vor der Liebe und wie du damit umgehst

13.10.2022 Madeleine Potganski

Entspannte Dates, romantische Ausflüge, gemeinsame Reiseabenteuer – so könnte es für immer weitergehen. Oder? Doch wenn aus dem Roadtrip eine neue Zahnbürste im Bad wird, wenn du nicht nur auf Festivals tanzen, sondern mit ihm auch über eure Zukunft sprechen und dir ein gemeinsames Leben vorstellen möchtest, wirst du plötzlich unsanft aus deinen Träumen gerissen. Casual Dating ja, Commitment nein – was, wenn deine neue Flamme ganz offensichtlich Beziehungsangst hat?

Bindungsangst – wie sieht sie aus?

Jemand mit Beziehungs- oder Bindungsangst hat Angst vor der Liebe und grossen Gefühlen, davor, sich ganz und gar auf einen anderen Menschen einzulassen. Nur unverbindliche Affären sind möglich, die bindungsängstliche Person fühlt sich damit noch frei und unabhängig. Sobald die Gefühle auf einer Seite wachsen, wird jedoch die Furcht vor Intimität und Exklusivität so gross, dass eine beginnende Beziehung lieber sofort im Keim erstickt wird. Fühlt sich der Bindungsängstliche emotional bedroht, reagiert er mit Rückzug oder plötzlichem Kontaktabbruch. Auch Ghosting ist keine Seltenheit – der Bindungsängstliche reagiert nicht mehr auf Anrufe oder Nachrichten und „verschwindet“.

Ghosting (von engl. „ghost“) meint den unangekündigten, vollständigen Kontakt- und Kommunikationsabbruch in einer zwischenmenschlichen Beziehung. Trotz regelmässigen Datings oder sogar einer bestehenden Freundschaft/Beziehung laufen plötzlich jegliche Kontaktversuche des „Geghosteten“ ins Leere. Wie ein Geist verschwindet ein Mensch von einem Moment auf den anderen spurlos aus dem Leben.

10 Anzeichen für Bindungsangst

Beziehungen fallen schwer: Ob romantische Beziehungen, Freundschaften oder das Zusammensein mit Kollegen, Bindungsängstliche fallen durch maximale Unverbindlichkeit auf. Und sind auch noch im Erwachsenenalter auffällig unreif, wenn es um die Auseinandersetzung mit anderen Menschen geht.

  1. Oberflächliche Beziehungen: Bindungsängstliche gehen in der Regel nur lockere Bindungen ein. One Night Stands? Kein Problem. Zusammensein? Lieber nicht.

  2. Viele Bekannte, kaum Freunde: Bindungsängstliche haben oft viele Kolleg zum Feiern oder Reisen, aber keine langjährigen Freunde. Denn das würde ja wieder Verpflichtung bedeuten…

  3. Kaum lange Partnerschaften: Auch Langzeitbeziehungen sind Mangelware, Menschen mit Beziehungsangst haben meist viele kurze Beziehungen hintereinander.

  4. Grosses Freiheitsbedürfnis: Bindungsängstliche möchten sich nicht für andere einschränken oder sich auf einen Lebensentwurf festlegen, sondern sich alle Optionen offenhalten.

  5. Kritiksucht: An allem und jedem etwas auszusetzen? Niemand ist gut genug, um zu bleiben? Bindungsängstliche haben immer einen guten Grund, sich nicht festzulegen. Mangelnde Perfektion zum Beispiel. Also müssen sie für immer weiter auf den Richtigen oder die Richtige warten. Spoiler: Niemand ist je richtig genug!

  6. Streitlust: Bindungsängstliche provozieren oft Streit in Beziehungen, um so Distanz aufzubauen. Alles ist gerade sehr harmonisch? Nicht mehr lange! Die Inhalte des Streits sind zweitrangig, Hauptsache, es kommt zur Konfrontation.

  7. Zusammenziehen, nein danke: My home is my castle – Beziehungsphobiker geben ihr Territorium nicht auf. Schon die Vorstellung einer gemeinsamen Wohnung lässt den Schweiss ausbrechen.

  8. Keine Zärtlichkeiten vor anderen: Händchenhalten beim Spazierengehen, Küssen im Kino, eng umschlungen durchs Möbelhaus wandern? Da klingeln alle Alarmglocken. Erotik im Bett? Immer gerne. Knutschen in der Öffentlichkeit? Lieber nicht.

  9. Trennungsangst: Gerade bei vorangegangen schmerzhaften Trennungen ist die Angst oft gross, dass sich die Geschichte wiederholt. Warum also das Risiko einer neuen Liebe eingehen? Die Beziehung könnte ja scheitern, dann lieber erst gar nicht zusammenkommen.

  10. Klassische Angstsymptome: Herzrasen, Schwindel, Übelkeit, Kurzatmigkeit, Benommenheit, Zittern – manchmal löst Bindungsangst auch somatische Beschwerden aus.

Wie äussert sich Bindungsangst in einer Beziehung?

Bereits bestehende Beziehungen werden nicht selten unbewusst sabotiert. Ganz nach dem Motto: Was ich selbst kaputtmache, kann der andere nicht mehr zerstören. So hält sich der Bindungsängstliche beschäftigt, meidet Körperkontakt oder kritisiert den Partner unablässig für Kleinigkeiten. Klassisch sind auch sogenannte On-Off-Beziehungen, in der sich der- oder diejenige mit Bindungsangst immer wieder zurückzieht, emotional verschliesst und neu erobert werden will, ohne jemals wirkliche Nähe zuzulassen.

Wie verhalten sich Männer mit Bindungsphobie?

Das deutlichste Signal für Bindungsangst ist ambivalentes Verhalten: Heute ja, morgen nein.

An diesen Zeichen kannst du erkennen, dass du an einen bindungsängstlichen Mann geraten bist:

  • Er verhält sich dir gegenüber oft kühl und distanziert.
  • Er vermeidet öffentliche Liebesbekundungen.
  • Er weicht aus, wenn es um konkrete Zukunftspläne geht.
  • Widersprüchliches Verhalten ist an der Tagesordnung, grosse romantische Gesten wechseln sich mit Rückzug ab.
  • Er weist seine Verantwortung für die Beziehungsqualität zurück.
  • Deine Erwartungen lösen bei ihm Fluchtreflexe aus.
  • Ihr lebt eine klassische On-Off-Beziehung.
  • Er flüchtet sich in seine Arbeit und seine Hobbys, um dir aus dem Weg zu gehen.
  • Er ist dir untreu.

Was triggert Bindungsangst?

Menschen mit Bindungsangst werden manchmal als „Mingle“ bezeichnet, ein Kunstbegriff, kombiniert aus den englischen Wörtern „Single“ und „mixed“: Sie sind offiziell solo, finden sich aber wiederholt in beziehungsähnlichen, unverbindlichen Zuständen wieder, „no strings attached“. Auch der Terminus „Friends with Benefits“ wird dafür verwendet. Beziehungsangst wird vor allem durch Bestandteile echten Kontakts getriggert, zum Beispiel:

  • Emotionale Nähe
  • Verbindlichkeit
  • Eifersucht des Partners
  • Exklusivitätsansprüche
  • Langfristigkeit

Was fühlt jemand mit Bindungsangst?

Wichtig zu wissen ist, dass Bindungsangst real ist. Betroffene spüren echte Panik, sobald ihnen die Verbindung zu nah wird. Emotionaler Kontakt wird als Bedrohung und Kontrollverlust empfunden, als unangenehme Abhängigkeit und Freiheitsverlust. Der Bindungsängstliche hat zum Beispiel Angst, etwas im Leben zu verpassen, wenn er sich an dich bindet oder sich selbst und seine Bedürfnisse in der Beziehung zu verlieren. Vielleicht hat er auch eine unrealistische Vorstellung von Liebe und braucht ein dauerhaftes Schmetterlingskonzert. Auch die Angst vor einer erneuten gescheiterten Beziehung kann bindungsängstliche Menschen stark ausbremsen.

Was für gesunde Partnerschaften Erfüllung bedeutet, macht Beziehungsphobikern grosse Angst. Sowohl die Bindungsängstlichen selbst als auch die zurückgewiesenen Partner leiden sehr darunter.

Bindungsangst – was es mit dem Partner macht

Partner von Bindungsängstlichen sind meist chronisch verunsichert. Kein Wunder, können sie doch nichts jemals „richtig“ machen oder auf das Nähe-Distanz-Verhalten überhaupt Einfluss nehmen. Dieser emotionale Kontrollverlust führt zu grosser Hilflosigkeit. Oft suchen die Partner die Schuld für die dysfunktionale Beziehung bei sich selbst oder versuchen, sich zu optimieren, um dem Bindungsängstlichen endlich zu genügen. Es kommt es zu Verlustängsten, die den Beziehungsphobiker wiederum emotional in die Enge treiben – ein Teufelskreis.

Welche Ursachen hat Bindungsangst?

Oft sind es Erlebnisse in der Kindheit, die die Bindungsangst begründen – ganz einfach aus dem Grund, dass in der Kindheit zum ersten Mal Bindungen stattfinden und diese massgeblich prägend für das weitere Leben sind. Ob emotional unzuverlässige Eltern, Eltern, die ein Kind „verwöhnen“, aber nie wirklich als Person wahrnehmen, Eltern, die ihr Kind unter Druck setzen und Zuneigung an Leistung koppeln oder Eltern, die selbst Probleme mit einem gesunden Ausdruck von Gefühlen und eigenen Grenzen haben – es gibt vielfältige Szenarien, die für Bindungsangst ursächlich sein können.

Kann sich in der Kindheit und Jugend kein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln, zweifeln Betroffene auch in Sachen Liebe daran, liebenswert und wertvoll zu sein und halten ihr Gegenüber zur Sicherheit auf Abstand.

Auch eine Trennung bzw. Scheidung der Eltern kann das Vertrauen in stabile Beziehungen schwer erschüttern und im Erwachsenenalter zu einem beziehungsvermeidenden Verhalten führen.

Manchmal entsteht Bindungsangst erst im Erwachsenenalter, zum Beispiel durch vorangegangene Beziehungen oder sehr schmerzhafte, noch nicht vollständig verarbeitete Trennungen. Dann möchte der Bindungsängstliche zwar nicht die Liebe, sondern die Trennung vermeiden, doch die Folgen sind dieselben: Distanz, Entscheidungsunwilligkeit, Rückzug.

Bindungsangst fungiert also Schutzschild – wer sich emotional nie öffnet, kann auch nicht leiden. Denn im Kern geht es um die grosse Angst, die Kontrolle zu verlieren und von einer geliebten Person enttäuscht und verletzt zu werden.

Die Themen Bindungsangst und Beziehungsunfähigkeit beschäftigen dich sehr? Dann kannst du hier weiterlesen und mehr erfahren:
https://www.parship.ch/ratgeber/suchen/beziehungsunfaehigkeit/

Wie kannst du damit umgehen, wenn dein Partner Bindungsangst hat?

Ein Wort vorab: Zunächst einmal ist es zentral, dass auch du Verantwortung übernimmst – und zwar für dich. Vermutlich hat die Bindungsangst deines Partners nichts mit dir direkt zu tun, sondern rührt aus der Vergangenheit, ob in der Kindheit oder aufgrund von schmerzhaften Verlusterfahrungen als Erwachsener. Du bist dann Projektionsfläche für Ängste, für die du nichts kannst, löst durch dein blosses Dasein eingefahrene Mechanismen aus.

Kommen wir zu Teil 1 der Bestandsaufnahme. Sei ehrlich zu dir selbst und frage dich:

  • Verlange ich von meinem Partner in seinen Augen zu früh, dass er sich auf mich festlegt?
  • Erwarte ich, dass sich mein Partner für mich verändert?
  • Fordere ich meinen Partner dazu auf, Hobbys oder Freunde für mich aufzugeben?
  • Bestrafe ich meinen Partner bei „Fehlverhalten“ mit Liebesentzug und setze ihn so manipulativ unter Druck?

Hast du dich dabei ertappt, eine oder mehrere Fragen mit „Ja“ beantwortet zu haben, ist es wichtig, dass du an diesem Verhalten arbeitest und anerkennst, dass Liebe nicht bedeutet, einen anderen Menschen besitzen zu wollen. Gleichzeitig ist eine Botschaft zentral:

Du bist nicht schuld an der Bindungsunfähigkeit eines anderen Menschen!

Nun kommen wir zu Teil 2: Dein Partner muss Verantwortung für sein beziehungsfeindliches Verhalten übernehmen und anerkennen, wie sehr er dich damit verunsichert und verletzt. Natürlich könnt ihr über seine Vergangenheit sprechen, über Ex-Beziehungen und prägende Kindheitserlebnisse. Vergiss aber nie: Verstehen heisst nicht verzeihen. Du kannst also Mitgefühl mit deinem Partner haben, doch vor allen Dingen solltest du Mitgefühl mit dir selbst haben. Sei konsequent und lass die Verantwortung für die Bindungsangst deines Partners bei ihm. Du kannst das Problem nicht lösen und auch nicht mit deiner Liebe zu ihm verschwinden lassen.
Wenn dein bindungsängstlicher Partner erkennt, dass er ein Problem hat und sich Hilfe sucht: Herzlichen Glückwunsch, von jetzt an kann es aufwärtsgehen! Wenn nicht, solltest du eine Trennung ernsthaft in Betracht ziehen. Denn wenn er nichts ändert, wird sich auch für dich und eure Beziehung nichts ändern.

Warum gerätst du immer an den Falschen?

Du hast das Gefühl, in Sachen Romantik einfach niemals richtig zu liegen? Erkennst vielleicht sogar ein Muster darin, immer wieder an Männer zu geraten, die dir nicht guttun und nicht mit dir kompatibel sind? Um herauszufinden, was wirklich dahintersteckt, ist viel Reflexion nötig. Wir haben die vier häufigsten Gründe gesammelt, warum du immer wieder die falschen Männer datest:

  1. Drama, Baby
    Insgeheim liebst du das Drama, intensive Gefühle, emotionale Cliffhanger und operntaugliche grosse Gesten. On, off, fliegende Teller und wilde Versöhnungen. Womöglich verwechselst du Aufregung mit Liebe und suchst in der Begegnung mit Männern nach dem Nervenkitzel.

  2. Unbewusste Bindungsängste
    Bindungsängste kennen kein Gender. Frauen wie Männer können gleichermassen davon betroffen sein. Es kann durchaus sein, dass du selbst bindungsängstlich bist und daher unbewusst immer wieder Männer aussuchst, die nicht zu dir passen und an die du dich daher sowieso nicht langfristig binden kannst.

  3. Mangelndes Selbstwertgefühl
    Nicht selten ist das Gefühl, selbst nichts wert zu sein und daher auch keinen „Besseren“ verdient zu haben die Ursache dafür, Beziehungen mit Männern einzugehen, die ein narzisstisches Verhalten an den Tag legen. Was zu Beginn aussieht wie eine Disneyfilm-taugliche Lovestory, ist oft eine emotional toxische Verbindung, in der du deinen Selbstwert von der Gunst des anderen abhängig machst. Lass dich nicht manipulieren und suche das Weite – du hast jemanden verdient, der dich respektiert und wertschätzt!

  4. Auf der Suche nach dem grossen Glück
    Problematisch kann es auch werden, wenn du dein Lebensglück von einer Partnerschaft abhängig machst und dafür Kompromisse eingehst. Du bist kein Topf und suchst keinen Deckel, sondern ein kompletter Mensch, der nicht durch einen anderen Menschen vervollständigt werden muss. Warte nicht auf den Märchenprinzen, der mit dir endlich in den Sonnenuntergang reitet. Sondern nimm dein Glück selbst in die Hand und sorge gut für dich. Ein Mann in deinem Leben ist das plus 1 und keine lebenserhaltende Massnahme.

Wie lässt sich Bindungsangst überwinden?

Die gute Nachricht: Jeder kann lernen, eine gesunde Balance zwischen Freiheit und Nähe zu finden und eine glückliche Beziehung zu führen. Notwendig dafür ist innere Arbeit und emotionale Weiterentwicklung.

Welche Muster zeigen sich in Beziehungen zugrunde? Was löst Angst aus? Welche Ursachen für das eigene Verhalten lassen sich finden? Wie immer, wenn es um therapeutische Auseinandersetzung geht, muss die Initiative von der betroffenen Person selbst kommen. Erkennt dein bindungsängstlicher Partner, dass es ein Problem gibt, kann eine Therapie, oft auch ergänzt durch eine Paarberatung, sehr hilfreich sein. Doch möchte dein Partner sich nicht mit seinen Ängsten und emotionalen Mechanismen auseinandersetzen, wird es schwierig: Du kannst niemanden zwingen, sich zu ändern. Bleib bei dir, steh für dich und deine Bedürfnisse ein und gehe im Zweifel zurück aus Los, um dein Liebesglück zu finden!