Vegan im Januar (Veganuary): Männer können bei Frauen damit punkten

03.01.2022 Katharina Hemmelmair
Der Januar gilt in Sachen Ernährung bei vielen als Detox-Monat. Dazu passt vermehrt auch der Trend, in diesem Monat ganz auf tierische Produkte zu verzichten (Vegan January). Gemäss einer aktuellen repräsentativen Parship.ch-Studie sind Frauen öfter bereit als Männer, ganz oder teilweise auf tierische Produkte zu verzichten. Ein Drittel der Frauen und ein Viertel der Männer verzichten gerne auf tierische Produkte, wenn der damit verbundene Aufwand nicht zu gross ist. Und ein Drittel der Männer sowie ein Viertel der Frauen lassen sich von Ernährungs-Initiativen nicht beeindrucken: Sie essen weiterhin, was ihnen schmeckt. Neun von zehn Befragten ist es aber bewusst, dass der Konsum von gewissen Nahrungsmitteln die Umwelt belasten kann.

Neues Jahr – neues Glück – neue Vorsätze: Vermehrt wird im Januar nicht mehr nur auf Alkohol verzichtet, sondern auch bei der Ernährung Detox gemacht. Der aus den USA stammende Trend „Veganuary“ (Vegan January) animiert auch immer mehr Schweizerinnen und Schweizer dazu, während eines Monats ganz auf tierische Produkte zu verzichten.

Gemäss der neusten, repräsentativen Umfrage im Auftrag von Parship.ch können sich 16% der Frauen und 13% der Männer vorstellen, sich eine begrenzte Zeit vegan zu ernähren. Am meisten Zuspruch dafür gibt es bei den unter 29-jährigen, bei denen 21% sich dafür begeistern könnten, beim Veganuary mitzumachen. Jeder und jede Fünfte unter 29 kennt in seinem oder ihrem Freundeskreis jemanden, der im Januar ganz auf tierische Produkte verzichtet (20% vs. Schweiz gesamt: 10%).

Frauen schätzen Männer, die bewusste Ernährung zumindest unterstützen

Weitere 11% der Gesamtbevölkerung leben ganzjährig vegetarisch oder vegan. Frauen verzichten dabei häufiger auf tierische Produkte als Männer (14% vs. 8%). Am häufigsten zeichnet sich der Trend auch hier bei den Jungen unter 29 ab, von denen 19% angeben, vegan oder vegetarisch zu leben.

Ein Drittel der Frauen (34%) und ein Viertel der Männer (25%) geben an, zu den sogenannten Flexitariern zu gehören: Sie verzichten gerne auf tierische Produkte, wo es ihnen leicht fällt – wenn auch nicht vollständig. Auch hier sind Junge unter 29 mit 37% am stärksten vertreten.

Dazu Parship-Psychologin Dania Schiftan: „Studien bestätigen immer wieder, dass Frauen sich häufiger bewusst mit Ernährung auseinandersetzten als Männer. Auch wenn Männer bei dieser Art von Initiativen nicht immer mitziehen möchten: Frauen schätzen es, wenn ihr männliches Gegenüber offen ist für alternative Essgewohnheiten und sich interessiert und unterstützend zeigt. Damit kann ein Mann bei einer Frau immer punkten.“

Ein Drittel der Männer und ein Viertel der Frauen (35% vs. 25%) lassen sich vom Veganuary nicht beeindrucken und essen weiterhin, was ihnen schmeckt.

Dass der Konsum von gewissen Nahrungsmitteln die Umwelt belasten kann, scheint den Befragten aber klar zu sein: Nur jeder und jede Zehnte glaubt, dass seine oder ihre Ernährung keine Auswirkungen auf die Umwelt hat.

Der Röstigraben ist auch ein „Fleischgraben“

Nach Regionen betrachtet befinden sich die meisten Veganuary-Fans in der Nordwestschweiz (23%) und in den Regionen Bern und Zürich (je 16%), wobei im Raum Zürich mit 16% schon schweizweit die meisten Vegetarier und Veganer leben. Aber auch 16% der Westschweizer würden für einen begrenzten Zeitraum auf tierische Produkte verzichten.

38% der Westschweizer hingegen lehnen Initiativen wie den Veganuary ab, im Gegensatz zur deutschen Schweiz, wo es mit 27% weniger sind. Deutschschweizer sind grundsätzlich eher dazu bereit, auf tierische Produkte zu verzichten, wo es ihnen leicht fällt (33% vs. 20%) und sympathisieren stärker mit dem Veganuary, ohne aber selbst daran teilzunehmen (23% vs. 17%).

 

Über die Studie: Die Studie wurde vom 25. November bis 03. Dezember 2021 vom digitalen Markt- und Meinungsforscher Unternehmen marketagent.com durchgeführt. Befragt wurden 1000 Frauen und Männer von 18 bis 69 Jahren in der Schweiz, (Westschweiz, Raum Zürich, Raum Bern, Ostschweiz, Mittelland, Zentralschweiz, Nordwestschweiz und Graubünden).