Ob Schweizer und Deutsche – Singles finden: Hauptsache, es passt!

05.09.2012 Katharina Hemmelmair
Deutsche Singles in der Schweiz sind offen, wenn es um die Nationalität des neuen Partners geht. Schweizer Singles punkten bei ihnen vor allem mit ihren angenehmen Umgangsformen. Ein Drittel der Schweizer Singles möchte lieber einen Landsmann oder eine Landsfrau an seiner Seite. Bei den deutschen Singles fühlen sie sich am meisten von deren Direktheit angezogen. Höchstwerte auf der Sympathieskala gab es auch für die hoch- und schweizerdeutsche Sprache. Dies ergab eine aktuelle Umfrage von Parship.ch bei rund 1’000 Singles.

Zürich,

Auch wenn die öffentliche Debatte um Deutsche in der Schweiz manchmal das Bild vermittelt, die beiden Nachbarn würde mehr trennen  als verbinden: die Singles unter ihnen sehen das gar nicht so. Im Gegenteil: 80% der deutschen Single-Frauen und 89% der deutschen Single-Männer in der Schweiz ist es egal, ob der zukünftige Partner Schweizer oder Deutscher ist. Hauptsache, er oder sie passt zu ihnen! Auch bei den Schweizern sind rund zwei Drittel der befragten Singles (65%) dieser Meinung. Knapp ein Drittel der Befragten (29%) gab aber an, sich am liebsten einen Landsmann oder Landsfrau als Partner zu wünschen, während dies für lediglich 4% der Deutschen wichtig war.

Schweizer Singles finden es in der Regel einfacher, deutsche Singles kennenzulernen als umgekehrt. Rund 60% aller Befragten meinten zwar, dass man dies nicht verallgemeinern könnte, da sie unterschiedliche Erfahrungen gemacht hätten. Doch während 33% der Schweizer Singles es als sehr einfach empfanden, mit Deutschen in der Schweiz in Kontakt zu treten, fanden dies bei den Deutschen umgekehrt nur gerade 13%. Ein Viertel (23%) fand es sogar ausgesprochen schwierig, Schweizer näher kennenzulernen; umgekehrt fanden das bei den Schweizern gerade mal 8%.

Deutsche Singles punkten mit Direktheit, Schweizer verzaubern mit Höflichkeit

Schweizer Singles punkten bei deutschen Singles beider Geschlechter v.a. mit ihren Umfangsformen (46%), der Höflichkeit (46%) und ihrer Verlässlichkeit (42%). Auch fühlen sich deutsche Singlemänner von der Korrektheit (37%) der Schweizerinnen angezogen, während für deutsche Singlefrauen die Lebensfreude (26%) der Schweizer Männer zu den anziehenden Attributen zählt.

Schweizer Singles hingegen waren sich geschlechterübergreifend einig, dass die anziehendsten Eigenschaften von deutschen Singles ihre Direktheit (35%), die Geselligkeit (29%) und ihre Verlässlichkeit (26%) sind. Schweizer Singlefrauen fühlten sich zudem vom Humor (25%) und Schweizer Singlemänner von der Korrektheit (18%) der deutschen Singles angezogen.

PARSHIP-Psychologin Barbara Beckenbauer meint dazu: „Es ist interessant zu sehen, dass die Umfrage die gängigen Vorurteile zwar bestätigt, dies aber nicht bedeutet, dass die Deutschen oder Schweizer Singles dadurch weniger attraktiv füreinander sind. Im Gegenteil: die eher verhaltene Art der Schweizer und die Direktheit der Deutschen kann durchaus eine prickelnde Basis für eine Beziehung sein.“ Doch schätzen beide die Verlässlichkeit und Korrektheit der anderen, was gemäss Barbara Beckenbauer auch zeigt, dass man gerne einen Partner mit ähnlichen Wertvorstellungen neben sich hätte.

Dies wird von der Umfrage denn auch bestätigt: Die Hälfte der deutschen Singles fand, dass die Schweizer vor allem punkto Lebensfreude (49%), Humor (48%), Direktheit (42%) und Geselligkeit (30%) zulegen müssten, um in ihrer Gunst noch zu steigen. Umgekehrt würden sich Schweizer Singles noch mehr für deutschstämmige Singles erwärmen, wenn diese sich in Bezug auf Bescheidenheit (43%), Umgangsformen (37%) und Höflichkeit (29%) etwas mehr der Schweizerischen Mentalität annähern würden.

An der Sprache liegt es sicher nicht, wenn man sich nicht findet 77% der Schweizer Singles finden Hochdeutsch als Sprache sympathisch, doch gaben fast 32% von ihnen an, es als anstrengend zu empfinden, sich in Hochdeutsch ausdrücken zu müssen. Die Sympathie ist durchaus gegenseitig, finden doch 87% der deutschen Singles Schweizerdeutsch als Sprache sympathisch. 30% von ihnen würden die Sprache auch gerne beherrschen, doch die anderen 57% meinten mitfühlend, dass sie darauf verzichten, weil sie es ihren Schweizer Kollegen nicht zumuten könnten, sie so sprechen zu hören.