Musikgeschmack bei Partnerwahl mitentscheidend

01.10.2012 Katharina Hemmelmair
Sag mir, welche Musik du hörst und ich sage dir, ob du zu mir passt: Fast jeder zweite Single ist überzeugt, dass man vom Musikgeschmack auf die Charaktereigenschaften eines neuen Partners schliessen kann. Und rund ein Drittel meint, die Musikwahl sage etwas über die Weltanschauung des anderen aus. Die schlechtesten Karten bei weiblichen Singles haben Männer, die auf Hard Rock und Metal stehen. Dies ergab eine aktuelle Umfrage von Parship.ch bei 1’024 Deutschschweizer Singles anlässlich des internationalen Musiktags am 1. Oktober.

Zürich,

Musik ist aus dem Leben der meisten Menschen nicht wegzudenken. So meinten dann auch 84% der Deutschschweizer Singles, dass Musik für sie sehr wichtig sei. Unabhängig von Alter oder Geschlecht gaben über ein Viertel (27%) von ihnen sogar an, ohne Musik nicht leben zu können.

PARSHIP-Psychologin Barbara Beckenbauer: „Der Soundtrack des Lebens prägt unsere Erinnerungen und ist vollgepackt mit Bildern und  Emotionen. Fast jeder erinnert sich noch, welcher Song lief, als man das erste Mal verliebt war, als man das erste Mal zusammen tanzte. Solche Gefühle mit jemandem zu teilen und bei der gleichen Musik zu schwelgen, kann ein wichtiger Aspekt einer erfolgreichen Partnerschaft sein.“

Am häufigsten hören die befragten Singles Pop/Rock (72%), Klassik (45%) und Blues (33%). Während jede dritte Frau (35%) sich auch für Chansons und Lieder begeistert, teilt nur jeder vierte Mann (23%) diese Leidenschaft. Lieber rocken sie zu Hard Rock und Metal (31%). Dabei leisten ihnen aber nur 8% der Frauen Gesellschaft.

Toleranz am meisten strapaziert bei Volksmusik, Hard Rock und Techno

Liebhaber von Pop/Rock, Blues und Dance-Musik laufen am wenigsten Gefahr, mit ihrem Musikgeschmack beim anderen Geschlecht anzuecken. Am meisten Mühe hätten weibliche Singles, wenn ihr vermeintlicher Traummann ein glühender Fan von Hard Rock / Metal
(47%), Volksmusik (45%) oder Techno/House (42%) wäre. Männer würden am ehesten die Stirn runzeln, wenn die Angebetete sich für Volksmusik (38%), Techno/House (31%) oder Rap/HipHop (28%) begeistert. Immerhin jeder fünfte Mann (18%), aber nur jede zehnte Frau (9%) ist offen für alle Musikrichtungen.

Dass der Musikgeschmack eines potentiellen Partners dem eigenen möglichst entsprechen soll, hat seinen Grund: Fast die Hälfte der Befragten (44%) ist überzeugt, dass man vom Musikgeschmack eines Menschen auch auf dessen Charaktereigenschaften schliessen kann. Jeder und jede Dritte (36%) meint zudem, dass der Musikgeschmack einen Hinweis auf die Weltanschauung einer Person gibt.

PARSHIP-Psychologin Barbara Beckenbauer ist überzeugt davon, dass der Musikgeschmack einen nicht zu vernachlässigenden Einblick in das Leben eines Menschen geben kann. „Auch wenn dies meist intuitiv und fast unbemerkt geschieht, sollten Singles vielleicht bewusster auf eine Übereinstimmung beim Musikgeschmack achten. Die Chance, dass einem an dieser Person auch andere Seiten sympathisch sind, ist womöglich recht gross.“

Auch wenn 58% der befragten Singles „wahrscheinlich damit leben könnten“, dass ein möglicher Partner einen völlig konträren Musikgeschmack hat, so zeigen sich bei den restlichen Befragten vor allem die Frauen weniger tolerant: 26% der männlichen Singles, aber
nur 13% der weiblichen Singles wäre es egal, wenn der Partner einen völlig anderen Musikgeschmack hätte. Jede fünfte Frau (18%) würde den Partner bitten, diese Art von Musik nur zu hören, wenn sie nicht in der Nähe ist (Männer 8%). Für immerhin 7% der weiblichen und männlichen Singles wäre der falsche Musikgeschmack sogar ein Grund, die Verbindung zu überdenken und für 3% der Frauen und 2% der Männer käme so ein Partner schon gar nicht in Frage.