Liebling, wehe du nennst mich Muschi, Püppchen oder Hasefürzli!

22.06.2022 Katharina Hemmelmair
Sind Kosenamen einfach nur nervig oder Ausdruck von Intimität und Zuneigung? Gemäss einer von Parship.ch in Auftrag gegebenen repräsentativen Studie hat fast jedes zweite Paar in der Schweiz Kosenamen füreinander, wobei diese in der Deutschschweiz häufiger verwendet werden als in der Romandie. Die meisten finden ihren Kosenamen zwar durchaus passend, vor allem Männer mögen ihn aber trotzdem nicht unbedingt. Ausserdem gibt es eine Reihe von Kosenamen, mit denen hauptsächlich Frauen keinesfalls angesprochen werden wollen: Muschi, Hasenfürzli sowie Dummerchen sind die Top 3 der No-go-Kosenamen.

Laut der neusten von Parship.ch in Auftrag gegebenen repräsentativen Studie, für die 1‘000 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 69 Jahren in der Schweiz befragt wurden, sind Kosenamen vor allem für 18 bis 29-Jährige Ausdruck von Intimität und Zuneigung (50% vs. 39% gesamt). Diese Altersgruppe verwendet auch am öftesten Kosenamen füreinander (51% versus 42% gesamt). Mit zunehmendem Alter verschwindet die Lust dazu immer mehr: Bei den 60 bis 69-Jährigen sind sie nur noch bei einem Viertel der Paare ein Thema.

Dazu Parship.ch-Psychologin Dania Schiftan: „Gerade am Anfang einer Beziehung wird der Zweisamkeit gern noch mehr Ausdruck verliehen und dafür eignen sich Kosenamen sehr gut. Doch Beziehungen durchlaufen unterschiedliche Phasen und so ist es durchaus möglich, dass Kosenamen in der einen oder anderen Phase an Bedeutung verlieren. Sie können aber wieder aktuell werden, vielleicht in Form von neuen Begriffen, die dem aktuellen Stand der Beziehung dann mehr entsprechen.“

„Dickerchen“ mag zwar passen, aber ist es auch schmeichelhaft?

Betrachtet nach Regionen, mögen mit rund 50 Prozent vor allem Personen aus der Region Bern sowie der Nordwestschweiz Kosenamen, während Paare in der Westschweiz eher darauf verzichten (34 Prozent). Vor allem im Raum Zürich werden Kosenamen nur verwendet, wenn die Paare unter sich sind (26%). Im Raum Bern oder der Westschweiz beschränken nur 17 bzw. 18 Prozent der Paare die Verwendung auf diesen intimen Rahmen.

Wie die Studie weiter zeigt, finden viele Paare die für sie verwendeten Kosenamen zwar durchaus passend (Frauen und Männer je 30 Prozent). Trotzdem mag nur einer von vier Männern seinen Kosenamen (versus 35 Prozent bei den Frauen).

Männer stört es zudem häufiger als Frauen, in der Öffentlichkeit mit ihrem Kosenamen angesprochen zu werden (Männer 9% vs. Frauen 6%). Generell lehnen aber nur sechs Prozent aller Befragten Kosenamen ausdrücklich ab.

Allerdings gibt es einige Kosenamen, mit denen vor allem Frauen keinesfalls angesprochen werden wollen. Die „Hitliste“ der No-go-Kosenamen lautet wie folgt:

  • Muschi (Frauen 68%, Männer 51%)
  • Hasefürzli / Schnäggefürzli (Frauen 64%, 52% Männer)
  • Dummerli, Dummerchen (Frauen 62%, Männer 53%)
  • Pupsi, Pupser, Pupserli (Frauen 58%, Männer 49%)
  • Stinker, Stinkerli (Frauen 59%, Männer 48%)
  • Puppe, Püppli, Püppchen (Frauen 58%, Männer 48%)
  • Schnäggli, Schnägg (Frauen 49%, Männer 39%)

Am meisten Zustimmung finden häufig verwendete Kosenamen wie:

  • Liebes, Liebste, Liebster, Liebling
  • Schatz, Schätzeli, Schatzi, Schätzchen
  • Süsse, Süsser

„Beim Thema Kosenamen ist ganz grundsätzlich Fingerspitzengefühl gefragt. Kommt der Namen bei meinem Gegenüber wirklich so an, wie ich es meine? Lebensphasen verändern sich und mit ihnen vielleicht auch Sinn und Zweck eines Kosenamens“, sagt Parship.ch-Psychologin Dania Schiftan. Wie immer helfe es, als Paar im Gespräch zu bleiben. „Und am besten klipp und klar zu sagen, wenn man einen Kosenamen nicht mehr hören mag.“

 

Über die Studie: Die Studie wurde vom 07. März bis 16. März 2022 vom digitalen Markt- und Meinungsforscher Unternehmen marketagent.com durchgeführt. Befragt wurden 1‘000 Frauen und Männer von 18 bis 69 Jahren in der Schweiz, (Westschweiz, Raum Zürich, Raum Bern, Ostschweiz, Mittelland, Zentralschweiz, Nordwestschweiz und Graubünden).