Corona hat die traditionelle Rollenverteilung bei Paaren nicht aufgeweicht, sondern verstärkt

10.10.2021 Parship Redaktion

Wie eine repräsentative Studie zeigt, vermochte die Pandemie die traditionelle Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern bei den Haushaltsaufgaben kaum zu durchbrechen. Zwar sagt die Hälfte der befragten Paare in der Schweiz, sich zu gleichen Teilen an der Planung der Freizeit sowie der Pflege der sozialen Kontakte zu beteiligen. Dennoch sind es vorwiegend Frauen, die einkaufen, kochen, Kinder betreuen und Ordnung halten. Männer kümmern sich hauptsächlich um Finanzen und handwerkliche Arbeiten. Und Männer unter 50 Jahren konnten mehr Aufgaben an ihre Partnerinnen delegieren als umgekehrt. Entsprechend kritisch zeigen sich Frauen unter 50 Jahren, was ihre Zufriedenheit in der Beziehung anbelangt.

Zürich,

Wie eine neue, repräsentative Studie im Auftrag der Online-Partneragentur Parship.ch bei 1‘013 Frauen und Männern von 18 bis 69 Jahren in der Schweiz zeigt, gab es im Vergleich zu vor und nach der Pandemie nur wenige Verschiebungen bei der Aufteilung und Erledigung der Haushaltsaufgaben. Gefragt nach ihrer Einschätzung zur Aufgabenverteilung im Haushalt vor Corona bewerten Männer und Frauen diese sehr unterschiedlich:

Die Aufteilung der Haushaltsaufgaben hat sich kaum verändert

Wie die Studie weiter zeigt, gab es bei der Erledigung der Haushaltsaufgaben seit Ausbruch der Pandemie keine allzu grossen Veränderungen. Am ehesten aktiver wurden Männer, wenn es um die alltägliche Versorgung wie Kochen oder Einkaufen geht: Ein Viertel kocht und kauft häufiger als früher ein. Jede fünfte Frau unter 50 gibt an, sich (noch) mehr um die Kinderbetreuung zu kümmern als zuvor (Männer 14%).

Weiter haben sich folgende Veränderungen ergeben:

Kinder katapultieren Frauen zurück in traditionelle Rollenverteilung

Dazu Parship.ch-Psychologin Dania Schiftan: „Die Pandemie hat verstärkt, was wir schon vorher wussten. Wir sind definitiv nicht sehr fortschrittlich in der Arbeitsteilung. Ich beobachte in meinem Praxis-Alltag, dass selbst bei Paaren mit gleichberechtigter Aufteilung automatisch ein Rückschritt stattfindet, sobald Kinder da sind. In unserer Gesellschaft ist das leider immer noch so verankert. Gleichberechtigte Partnerschaften würden aber auch Männer glücklicher machen, denn eine Beziehung auf Augenhöhe ist allemal interessanter.“

Angesichts dieser Neuorganisation der Aufgabenverteilung erstaunt es wenig, dass Frauen punkto Beziehung weniger zufrieden sind. Insbesondere unter 50-jährige Frauen sind in den verschiedenen Bereichen deutlich weniger zufrieden als Männer: Familie (84% vs. 96% Männer), gemeinsame Interessen (80% vs. 87%), Alltagsgestaltung (74% vs. 89%), der Gesprächskultur (74% vs. 86%), Zärtlichkeiten (71% vs. 84%), Finanzen (66% vs. 77%) und Streitkultur (64% vs. 78%). Am zufriedensten bei fast allen Punkten zeigen sich Männer unter 50 Jahren, gefolgt von Frauen über 50.

Über die Studie: Die Studie wurde vom 29. April bis 09. Mai 2021 vom digitalen Markt- und Meinungsforscher Unternehmen marketagent.com durchgeführt. Befragt wurden 1013 Frauen und Männer von 18 bis 69 Jahren in der Schweiz (Westschweiz, Raum Zürich, Raum Bern, Ostschweiz, Mittelland, Zentralschweiz, Nordwestschweiz und Graubünden).