95% der Schweizer würden wieder mit dem eigenen Partner in einen zweiten Lockdown gehen

18.10.2020 Katharina Hemmelmair
Wie eine aktuelle, repräsentative Studie der Online-Partneragentur Parship.ch bei rund 1‘000 Frauen und Männern in der Schweiz zeigt, würden 95 Prozent einen nächsten Lockdown wieder mit dem gleichen Partner oder Partnerin verbringen wollen. Überhaupt scheint die Pandemie nicht nur gegenüber der bestehenden Partnerschaft eine neue Wertschätzung auszulösen: Schweizerinnen und Schweizer sind in der jetzigen Situation viel dankbarer als früher, selber gesund zu sein, gesunde Familienmitgliedern zu haben, sich frei bewegen zu dürfen und in einem Land mit qualitativ guter Krankenversicherung zu leben.

Zürich,

Gemäss der neusten repräsentativen Studie der Online-Partneragentur Parship.ch bei rund 1‘000 Personen in der Schweiz, haben 64% der befragten Frauen und 57% der Männer den Lockdown mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin zusammen verbracht. Könnten sie frei entscheiden, würden bei einem nächsten Lockdown – unabhängig vom Geschlecht – 95% der Befragten wieder mit dem gleichen Partner daheim bleiben wollen. Das gilt mit 70% selbst für diejenigen, die sagen, dass sie während des Lockdowns konkret daran gedacht haben, sich vom Partner oder der Partnerin zu trennen.

Dazu Parship.ch-Psychologin Dania Schiftan: „In Zeiten der Unsicherheit nimmt man lieber die bekannten Marotten des Partners in Kauf, statt sich ins Ungewisse zu begeben oder gar einen Lockdown allein und einsam verbringen zu müssen. Zudem schätzt man plötzlich wieder Eigenschaften beim eigenen Partner oder Partnerin, die vorher vielleicht etwas vergessen gegangen waren.“

Die fünf Prozent, die einen weiteren Lockdown nicht mit ihrem bestehenden Partner verbringen möchten, würden lieber ganz allein bleiben oder den Lockdown nur mit den Kindern und ohne Partner verbringen wollen. Ansonsten würden sie die gesetzlich verordnete Zeit daheim mit dem Haustier verbringen wollen, mit einem neuen Partner oder einem Freund bzw. einer Freundin.

Seit der Pandemie ist Gesundheit nicht mehr selbstverständlich

Schweizerinnen und Schweizer scheinen während der Corona-Krise gemerkt zu haben, dass nicht alles selbstverständlich ist. Gefragt danach, wofür sie seit der Pandemie dankbarer sind, was sie bisher als selbstverständlich erachtet haben, sagen nur vier Prozent, dass sie nicht dankbarer sind als vor der Krise.

Dankbarer waren die Befragten vor allem darum:

  • Gesund zu sein (m 63%; f 74%)
  • Dass meine Familie gesund ist (m 59%; f 74%)
  • Mich frei bewegen zu dürfen (m 52%; f 62%)
  • In einem Land mit guter Krankenversorgung zu leben (m 51%; f 59%)
  • Wohnung/Haus mit Terrasse und Balkon/Garten zu haben (m 41%; f 63%)
  • Einkaufen gehen können, wenn ich was brauche (m 47%; f 57%)
  • In einem Land mit gutem Sozialsystem zu leben (m 50%; f 50%)
  • Ein warmes, gemütliches Zuhause zu haben (m 38%; f 53%)
  • Finanziell abgesichert zu sein (m 40%; f 44%)

Die erhöhte Wertschätzung erklärt Dania Schiftan so: „In Zeiten des Überflusses nehmen wir vieles als selbstverständlich wahr. Erst in schwierigen Zeiten merken wir, was uns wirklich wichtig ist und worauf wir keinesfalls verzichten wollen.“ Vielen Menschen habe diese Reduktion auf das Wesentliche zugesetzt. „Den anderen hingegen hat sie gezeigt, wie reich sie schon immer waren.“

 

Über die Studie: Die Studie wurde vom 29. Juni 2020 bis 02. Juli 2020 vom digitalen Markt- und Meinungsforschungsunternehmen marketagent.com durchgeführt. Befragt wurden 1.008 Personen im Alter von 18 bis 69 Jahren in der Schweiz (Westschweiz, Raum Zürich, Raum Bern, Ostschweiz, Mittelland, Zentralschweiz, Nordwestschweiz und Graubünden).