Parship-Paarbefragung 2012: Online-Paare leben und lieben zufriedener

Im Rahmen einer im Frühjahr 2012 durchgeführten neuen Studie liess Parship erstmals Online- und Offline-Paare im deutschsprachigen Raum befragen. Bei der repräsentativen Untersuchung ging es unter anderem darum, wie sich die Beziehung vom ersten Kennenlernen bis zum effektiven Zusammenleben entwickelt hat, wie gefestigt die Partnerschaft ist und wie zufrieden die Befragten mit ihrer Partnerschaft sind.

Methodisches Vorgehen

Verlaufen Partnerwahl, Erstkontakt, Beziehungsanbahnung und letztlich auch unsere Beziehungen anders, wenn wir uns im Internet bewegen?

Die bisherigen Forschungsergebnisse betreffen hauptsächlich die Phase des Kennenlernens im Internet. Die weiteren Prozesse und Erfahrungen der online begonnen Beziehungen wurden kaum berührt. Aber die Anzahl der Online- Paare ist in den letzten Jahren rasant gestiegen: 2011 gibt bereits jeder fünfte Schweizer an sich schon mindestens einmal online verliebt zu haben. Damit eröffnet sich ein neues Gebiet in der Paarforschung. Bei Parship wurden die Grundlagen zur Forschung mit Online-Paaren geschaffen. Nach zehn Jahren gibt es sowohl eine relevante Fallzahl von Paaren als Datenbasis in der Paar-Datenbank als auch ein entsprechendes Feedback-System, um mit den Paaren kommunizieren zu können.

Für einen Vergleich zwischen online- und offline entstandenen Partnerschaften wurden zwei Samples herangezogen. Es wurden die Antworten von Paaren, die sich über Parship kennengelernt haben, mit jenen verglichen, die sich nicht via Internet – also offline – getroffen haben. Insgesamt wurden 2‘960 in Partnerschaft lebende Personen befragt, darunter 514 in der Schweiz.

Länger bis zum ersten Date – schneller bis zum ersten Kind

Gemäss der Vergleichsstudie dauert es bei Online-Paaren etwas länger, bis sie sich zum ersten Date verabreden, als wenn man sich beispielsweise im Freundeskreis, am Arbeitsort oder im Ausgang kennenlernt: 32% der Offline-Paare haben sich innerhalb der ersten Woche nach dem Kennenlernen zum ersten romantischen Treffen verabredet, während es bei den Online-Paaren nur 23% waren. Die Mehrheit der Online-Paare (33%) verabredete sich erst zwei bis vier Wochen nach der ersten Kontaktaufnahme zu einem Date.

Aber die Kontaktaufnahme via Internet führt im Durchschnitt viel schneller dazu, dass man ein Paar wird: Bei 61% der Online-Paare war dies innerhalb der ersten vier Wochen nach dem ersten Date der Fall. Bei den Offline-Paaren lag dieser Prozentsatz mit 37% deutlich tiefer. Die meisten von ihnen (33%) brauchten mehr als zwei Monate, um zusammenzukommen.

Von den befragten Online- und Offline-Paaren leben über 70% in einem gemeinsamen Haushalt, rund ein Drittel ist verheiratet. Allerdings zogen Online-Paare früher zusammen: Bei mehr als zwei Dritteln von ihnen (67%) geschah dies bereits innerhalb der ersten zwölf Monate; bei den Offline-Paaren bildeten nur 57% so schnell einen gemeinsamen Haushalt. Passend dazu dauerte es bei den Online-Paaren im Durchschnitt auch weniger lang, bis sie das erste Mal Eltern wurden: Im Durchschnitt waren es 2,5 Jahre, während es bei Offline-Paaren 3,75 Jahre gedauert hat.

Online-Paare sind zufriedener in ihrer Partnerschaft

Einen markanten Unterschied ergab die Studie hinsichtlich der Befindlichkeit: Auf die Frage „Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit Ihrer Partnerschaft?“ antworteten 95% der Online-Paare: „sehr zufrieden“. Bei den Offline-Paaren war die Zufriedenheit mit 75% zwar ebenfalls hoch, aber dennoch deutlich tiefer.

In dieses Bild passt, dass Online-Paare in Stresssituationen offener kommunizieren und sich mehr unterstützen als Offline-Paare. Die Partnerschaftszufriedenheit hängt eng mit der Kommunikation und wechselseitigen Unterstützung zusammen. Daher ist es interessant zu sehen, dass sich bezüglich Stressverhalten Unterschiede zwischen Online- und Offline-Paaren zeigen. Bei Online-Paaren ist die positive Unterstützung höher und die negative oder ambivalente Unterstützung geringer. Dies ist eine günstige Voraussetzung für längerfristige Beziehungsqualität und -stabilität.

So sagen Online-Paare häufiger, dass sie gemeinsam Zukunftspläne schmieden oder zusammen überlegen, wie sie das Wochenende verbringen wollen. Geht es um das Stressverhalten, so haben Online-Paare öfter das Gefühl der Partner hört zu, versteht und nimmt den Stress ernst. Aber ebenso teilen sie sich dem Partner mit und zeigen ihm, wenn sie sich belastet fühlen und Unterstützung brauchen.

Auch in den Grundwerten und Fragen der Alltagsgestaltung haben Online-Paare eine höhere Übereinstimmung mit ihrem Partner. Sei es hinsichtlich der Aufgabenverteilung im Haushalt oder des Stellenwerts des Berufs. Auch was den Umgang mit Geld betrifft oder den Stellenwert der Familie sind Online-Paare öfter einer Meinung.