Studie: Jede:r dritte Schweizer:in hat bereits Sexting-Erfahrung
Eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage unter 1‘588 Schweizer:innen im Auftrag der Dating-App Parship.ch zeigt: Knapp ein Drittel der Schweizer Bevölkerung hat bereits einvernehmliche Erfahrungen mit Sexting gemacht – sei es zur Belebung des Liebeslebens, als digitaler Flirt, Zeitvertreib oder aus Neugier. Besonders aktiv sind dabei Menschen zwischen 30-39 Jahren. Jede:r zehnte Schweizer:in bekam allerdings auch schon ungewollt Sexting-Nachrichten.
Eine aktuelle Studie im Auftrag von Parship.ch zeigt, dass rund ein Drittel der Bevölkerung bereits Erfahrungen mit dem digitalen Austausch von erotischen Nachrichten, Bildern oder Videos gesammelt hat, sei es mit dem:der (Ex-)Partner:in oder mit einem Flirt.
- 20 Prozent der Befragten haben in der Vergangenheit schon Erfahrung mit Sexting gemacht.
- 10 Prozent praktizieren es (gelegentlich) aktiv.
- 6 Prozent geben an, zwar kein klassisches Sexting betrieben zu haben, aber explizite Emojis oder Nachrichten versendet oder empfangen zu haben.
- 11 Prozent haben schon ungefragt entsprechende Inhalte erhalten.
Die Mehrheit der Schweizer:innen zeigt sich allerdings zurückhaltend bis ablehnend:
- 52 Prozent der Männer und 61 Prozent der Frauen lehnen Sexting grundsätzlich ab.
- 4 Prozent würden es gerne ausprobieren, haben jedoch Angst vor der ungewollten Weitergabe von Inhalten.
- 3 Prozent haben es sich zumindest für die Zukunft vorgenommen.
Männer sind aktiver
Am häufigsten wird Sexting von Männern zwischen 30 und 39 praktiziert: Ein Drittel dieser Altersgruppe hat bereits Erfahrungen damit gesammelt, ein Viertel macht es aktuell. Demgegenüber steht die Generation 40+: Während bei den unter 40-jährigen nur etwa ein Viertel Sexting grundsätzlich ablehnt, tun dies rund zwei Drittel der Männer zwischen 40 und 50. Tendenz steigend mit zunehmendem Alter. Frauen aller Altersgruppen geben etwas seltener an, regelmässig aktiv Sexting zu praktizieren.
Frauen stillen mit Sexting ihr Nähebedürfnis
Die Beweggründe für Sexting sind oft emotional motiviert. Viele sehen darin eine Möglichkeit sich über die räumliche Distanz hinweg nahe zu sein (mehr Frauen als Männer) oder nutzen es zur Anbahnung von Sex (mehr Männer als Frauen). Am häufigsten genannt werden dabei:
- „Mein:e Partner:in und ich waren räumlich getrennt und hatten Lust auf Sex“ – 43 Prozent der Frauen und 31 Prozent der Männer.
- 44 Prozent der Männer und 27 Prozent der Frauen nennen Lust auf Sex als Hauptmotivation.
- Fast jede:r Dritte fand es aufregend, mit dem „Crush“ Sexting zu praktizieren (Männer 28%, Frauen 32%)
Als weitere Gründe für Sexting werden Vorspiel, Kommunikation von Fantasien oder auch Zeitvertreib und Neugier genannt.
Kommunikation ist auch im Sexting der Schlüssel
Parship-Psychologin Dania Schiftan sieht im Sexting eine zeitgemässe Möglichkeit, Nähe herzustellen – vorausgesetzt, es basiert auf gegenseitigem Vertrauen und Zustimmung:
„Sexting ist eine spannende und lustvolle Variante der Sexualität und lebt vom reizvollen Spiel mit Erotik, Lust, und emotionaler Nähe und Distanz. Gleichzeitig sollte man sich aber immer bewusst sein: Wer intime Nachrichten oder Bilder verschickt, gibt etwas sehr Persönliches von sich preis und macht sich verletzlich. Auch bei grossem Vertrauen gilt deshalb: Niemals Bilder senden, auf denen das Gesicht oder andere eindeutig identifizierende Merkmale zu sehen sind – der Schutz der eigenen Intimität sollte immer Vorrang haben.“
Parship-Psychologin Dania Schiftan
Über die Studie:
Die Studie wurde vom 5. September bis 17. September 2024 vom digitalen Markt- und Meinungsforscher Unternehmen marketagent.com durchgeführt. Befragt wurden 1.588 Männer und Frauen, darunter 964 in Partnerschaft lebend von 18 bis 75 Jahren in der Schweiz (Westschweiz, Raum Zürich, Raum Bern, Ostschweiz, Mittelland, Zentralschweiz, Nordwestschweiz und Graubünden).