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Dating bezeichnet nun die Verabredung zweier Verliebter zu einem Treffen. So wie Rendezvous das traute Beisammensein potenzieller Liebespartner bedeutet. Was viele dabei nicht wissen, auch das französisches Wort Rendezvous wurde von einem gewissen Joachim Heinrich Campe (1746–1818), einem Sprachforscher, Verleger und Pädagogen, irgendwann eingedeutscht. Das Synonym von Romantik schlechthin war früher sogar ein militärischer Begriff, um die Truppen zu versammeln, mit der Bedeutung “begebt euch dahin“. Es ist also einfach ein kultureller Wandel im Gange, der dazu führt, dass neue Begriffe erfunden oder sogar als Unwort des Jahres abgestraft werden. Aber vor allem verändern sich in einigen Fällen die Bedeutungen von Wörtern. Aus Stelldichein wird Rendezvous und daraus irgendwann Dating.
Stelldichein mit Anstandsdame, heimliche Treffen um Mitternacht oder der Romeo unter der Fensterbank sind heute doch eher selten. Romantik ist ein subjektiver Begriff geworden. Reichen dem einen zwei Kerzen völlig aus, will die andere die Welt zu Füssen gelegt bekommen. Wer modern ist und mit der Zeit geht, hat das Speed-Dating für sich entdeckt. Eine rasante Kennenlern-Fahrt durch den Single-Urwald. Ein bisschen altmodisch scheint da fast schon das Blind Date, bei dem sich zwei Menschen treffen, die sich vorher noch nie gesehen haben und womöglich nicht mal ein Bild des anderen haben. Heute sucht man sich seine Herzensdame nicht mehr bei kulturellen Abendgesellschaften, sondern eher im Internet. Seriöse Partnerbörsen versprechen erfolgreiche Vermittlungen. Wie einem Blind Dater, geht es sicher auch dem ein oder anderen Parship-Benutzer. Endlich hat das Programm einen potenziellen Kandidaten preisgegeben, aber gefällt sie oder er mir? Passen wir zusammen? Fragen über Fragen, die sich sicherlich bei einem Stelldichein klären lassen.