Wieso schaffen es die einen, ein Leben lang glücklich und verliebt zu sein wie am ersten Tag, während die Liebe bei anderen unter keinem guten Stern zu stehen scheint?
Von glücklichen Paaren lässt sich lernen
–
© fotolia
Heiraten ist eine inflationäre Angelegenheit: Oft als konservativ verschrien und für uncool und out erklärt, erfreut sich die Ehe in den letzten Jahren auch bei jungen Menschen wieder grosser Beliebtheit: 380.000 Menschen heiraten jährlich in Deutschland. Und am Anfang steht wohl bei fast allen derselbe Traum von der grossen und ewigen Liebe.
Der Wunsch, Seite an Seite mit einem Menschen durchs Leben zu gehen.
Doch weder ein Traum noch ein guter Wille scheinen am Ende auszureichen: Satte 40 Prozent aller Ehen werden wieder geschieden. Vielleicht ein guter Anlass, bei glücklichen Paaren nach dem Grundrezept für eine stabile Beziehung nachzufragen. Würzen kann dann jeder nach Belieben selbst.
Die Beziehung pflegen
Gerade ältere Liebende erzählen immer wieder, dass sie die beginnende Routine, die sich mit den Jahren einstellt, niemals nur als Verlust betrachtet haben. Die gemeinsamen Erfahrungen und Erinnerungen hätten ihnen auch ein Gefühl von Zuhause und Sicherheit gegeben. Sich zu kennen und zu lieben ist ein Schatz, der es verdient, gepflegt zu werden. Nie sollte man die Partnerschaft oder den Partner als selbstverständlich nehmen. Gewohnheit ist keine Garantie auf Ewigkeit - auch wenn sie das gern suggeriert.
Kommunizieren Sie!
Glückliche Paare nehmen sich ernst. Sie hören einander zu, nehmen sich Zeit für die Sorgen des anderen und sind aufmerksame Zuhörer. Auch wenn man sich schon lange kennt und glaubt, sich blind zu verstehen - die Kommunikation ist eines der wichtigsten Fundamente überhaupt. Mit dem anderen in Kontakt zu bleiben, bezieht sich aber nicht nur auf die sprachliche Ebene. Auch die körperliche Kommunikation darf nicht zu kurz kommen: Küssen, kuscheln und Körperlichkeit sind ebenfalls drei wichtige Bestandteile einer stabilen Beziehung.
Aus eins mach' zwei
Auffällig bei Menschen, die auf viele Jahre Gemeinsamkeit zurückblicken können, ist die Individualität, die sie auch in ihrer Beziehung nie verloren haben. Sie haben die symbiotische Verbindung vermieden, in die viele Paare schnell hineingleiten, haben weder ihre Freunde vernachlässigt noch sich dauerhaft zuhause eingeigelt. Stattdessen haben sie es geschafft, auch eigene Hobbys zu pflegen und sich so immer etwas zu erzählen gehabt. Der andere bleibt interessant, weil es ihn auch ohne seinen Partner gibt.
Kompromissbereit bleiben
Es gibt wohl keine glückliche Partnerschaft, die nicht auf Kompromissen aufgebaut ist. Natürlich müssen diese im Rahmen bleiben und sollten nicht stets nur von einer Seite aus gemacht werden. Aber der Traum von der Liebe muss sich vor allem in der Realität bewähren. Ein Anspruch auf Perfektion steht da nur im Weg.
Dranbleiben!
Unterm Strich kann man sagen, dass der Herzschlag einer Beziehung die Balance ist. Das Gleichgewicht aus Konflikt und Harmonie, aus Individualität und Zweisamkeit und aus Kompromiss und eigener Bedürfnisbefriedigung.
Dass all das leicht wird, hat niemand gesagt, aber es lohnt sich dranzubleiben und für die eine Vision zu kämpfen, die seit jeher alle Menschen geeint hat: die Liebe.
Lea-Patricia Kurz /Parship